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COPS

Inhalt

Der Wiener Spielfilm „Cops“ bringt das Bild „der makellosen Eliteeinheit“ Wega ins Wanken. Es geht um Polizisten und den Umgang mit Gewalt. Am Wochenende ist das Filmdrama in Deutschland mit drei Preisen ausgezeichnet worden.

„Ich wurde nicht aktiv an meiner Arbeit gehindert, aber Vertreter des Innenministeriums haben, nachdem sie das Drehbuch gelesen hatten, sehr schnell klargemacht, dass sie mich bei der Herstellung des Films nicht unterstützen werden“, erzählt der Wiener Regisseur Stefan A. Lukacs. Dabei nahm er für seine Recherche zum Film „Cops“ sogar Unterricht als Schüler auf der Polizeiakademie.

„Cops“ spielt in Wien. Es geht es um Christoph, einem Rekruten der Polizeispezialeinheit WEGA. „Als er während der Ausbildung einen aggressiven Mann niederschießt, wird er von seinen Kollegen als Held gefeiert. Doch Christoph hat Zweifel und löst damit eine Spirale der Gewalt aus, die sein Bild von der makellosen Eliteeinheit ins Wanken bringt“, so der Inhalt.

Bereits gezeigt wurde das Filmdrama inzwischen jedoch beim Max-Ophüls-Filmfestival in Saarbrücken. Dort gewann „Cops“ am Wochenende den „Publikumspreis Spielfilm“ sowie den „Preis für den gesellschaftlich relevanten Film“. Als „bester Schauspielnachwuchs (Nebenrolle) wurde Anna Suk geehrt. Zu sehen sind in „Cops“ außerdem Laurence Rupp, Anton Noori, Maria Hofstätter und Roland Düringer. Produziert wurde der Film vom Wiener Unternehmen „Golden Girls“ („Einer von uns“, „Einsiedler“, „Die Migrantigen“).

Regisseur Stefan A. Lukacs machte bereits mit seinem Kurzfilm „VOID“ Schlagzeilen. Dieser thematisiert unverhältnismäßige Polizeigewalt in Österreich – und wurde vom Innenministerium zum festen Bestandteil des Ausbildungsprogramms der österreichischen Polizei gemacht. Im Rahmen des Menschenrechtsunterrichts wird er allen angehenden Polizistinnen und Polizisten in der Grundausbildung gezeigt.

Ein Umstand, der die FPÖ 2015 laut Lukacs zu einer parlamentarischen Anfrage an das BMI veranlasste. Die FPÖ wollte wissen, warum der Film in der Polizeiausbildung gezeigt wird, was das Ministerium wie folgt beantwortete: „VOID wird in der Polizeiausbildung verwendet, weil darin angehenden Polizistinnen und Polizisten Aspekte eines falsch verstandenen Korpsgeists, eines Nichtwahrnehmens von Vorgesetztenverantwortung und die Folgen einer schädlichen Gruppendynamik dargestellt werden.“

Über „Cops“ sagt der Regisseur nun: „Der Film ist ein politisches Filmdrama über weltweite gesellschaftliche Entwicklungen, heruntergebrochen auf den Mikrokosmos einer Spezialeinheit in Wien. Dabei wirft er mehr Fragen auf als er beantwortet und wird so Stein des Anstoßes sein für eine breit angelegte Diskussion über Polizisten und dem Umgang mit Gewalt.“

(aus „wien.orf.at“)

 

Ganz sicher war es bisher nicht, dass Rekrut Chris eine Karriere bei der Wiener Polizei-Sondereinheit Wega bevorsteht. In der Truppe, die ganz auf Härte setzt, ist der überambitionierte, aber im Grunde sensible Jungpolizist (Laurence Rupp) ein Wackelkandidat. Bis er bei einem Einsatz einen psychisch kranken Aggressor erschießt. Notwehr, ganz klar: Die Kameraden feiern Chris als Helden. Der aber leidet nach seinem tödlichen Schuss nicht nur an einem Trauma, das er mit wachsenden Schwierigkeiten zu verbergen versucht. Auch Zweifel an der Echtheit seiner eigenen Geschichte steigen in ihm auf: Denn was Chris‘ Vorgesetzter Konstantin (Anton Noori) bei dem fatalen Einsatz getan hat, widerspricht allen Deeskalationsmethoden, die man auf der Polizeischule lernt. Beamtenfehler darf es offiziell aber keinen geben: Gesetz des Schweigens.

Was beginnt wie ein klassischer Polizeithriller, verwandelt sich im Handlungsverlauf in die dramatische Studie einer bröckelnden Männergesellschaft. Stefan A. Lukacs erkundet in „Cops“ Phänomene wie Bruderschaftsrituale, Gruppendruck, Elitedenken, Nibelungentreue – und beschreibt die Zerrissenheit und Ambivalenz heutiger männlicher Selbstbilder. Daneben gelingt dem Wiener Regisseur auch noch das vielschichtige Porträt einer Exekutive, die weit diverser ist als ihr öffentliches Bild.

In dem Film, heuer mit dem Publikumspreis der Diagonale ausgezeichnet, brillieren neben Laurence Rupp, der mit enormer Intelligenz die innere Spannung des jungen Polizisten sichtbar macht, Anna Suk als überforderte Polizeischülerin und Anton Noori als verzweifelt um Souveränität ringender Supersheriff, während Roland Düringer als fast hippiesker Spezialist für Krisenintervention einen großen kleinen Auftritt hinlegt.

(aus „Kleine Zeitung“)

 


Details

Schauspieler: Laurence Rupp, Anton Noori, Michael Steinocher, Roland Düringer, Anna Suk, Maria Hofstätter
Regie: Stefan A. Lukacs
Genre: Drama
Länge: 92 Min.
Alterszulassung: ab 16 Jahre
Land: Österreich
Erscheinungsjahr: 2018

 


Spielzeit