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EIN MANN NAMENS OTTO

Inhalt:

Basierend auf dem witzigen und bewegenden New York Times-Bestseller erzählt „Ein Mann namens Otto“ die Geschichte von Otto Anderson (Tom Hanks), einem mürrischen Witwer, dessen einzige Freude darin besteht, seine verärgerten Nachbarn zu kritisieren und zu verurteilen. Als eine quirlige junge Familie nebenan einzieht, findet er in der schlagfertigen und hochschwangeren Marisol eine ebenbürtige Partnerin, was zu einer unerwarteten Freundschaft führt, die seine Welt auf den Kopf stellt.

„Ich hatte das Glück, denn es gab den Roman als Vorlage, und es gab die schwedische Version des Films, die ebenfalls sehr gelungen war“, sagt Marc Forster, der Regisseur von „Ein Mann namens Otto“. „Der Schnittprozess war aufwändig, ich habe da noch viele Dinge geändert. Ich versuchte, den Humor in der Dunkelheit zu finden, das Yin und das Yang. Es hat eine Weile gedauert, aber ich glaube, wir haben es schließlich geschafft. Ich bin wirklich zufrieden mit dem Ergebnis“.

Hanks und seine Frau Rita Wilson fungierten bei „Ein Mann namens Otto“ auch als Produzenten. „Wir haben den schwedischen Originalfilm gesehen, als er 2016 herauskam. Von dem Moment an, als wir ihn zum ersten Mal sahen, hatten wir beide das Gefühl, dass es diese amerikanische, ideale Version davon gibt, die man herausarbeiten müsste, weil der Mensch die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft braucht“, sagt Hanks. „Und in den Vereinigten Staaten ist es sehr leicht, so isoliert und so allein und so einzigartig zu werden, dass man nicht in der Lage ist, mit genügend Leuten übereinzustimmen, um zu einer Gemeinschaft zu gehören, besonders wenn jemand auf die andere Straßenseite zieht, die ganz anders ist als man selbst. Wir dachten, dass dies eine Idee ist, die in Form dieses unglaublich schrulligen Typen wirklich erforscht werden könnte“.

 

Bissig, barsch und betrübend einfühlsam sind nur einige Worte, mit denen sich „Ein Mann namens Ove“ beschreiben ließ. Passt diese Beschreibung auch auf „Ein Mann namens Otto“?

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Fredrik Backman eroberte „Ein Mann namens Ove“ 2015 die Kinos – und zwar vor allem in Schweden, aber auch international. Laut dem Schwedischen Filminstitut kletterte die Drama-Komödie auf Platz 3 der meistgesehenen schwedischen Filme aller Zeiten. Zwei Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bester fremdsprachiger Film und Bestes Make-up sprechen für die Qualität. Nun hat sich Marc Forster unter dem Titel „Ein Mann namens Otto“ an eine Neuverfilmung gewagt. Kann die neue Adaption an den Erfolg anknüpfen?

„Ein Mann namens Otto“ läuft seit dem 2. Februar 2023 im Kino.

Nachdem seine Frau verstorben ist und er sich zwangsweise in den Ruhestand begeben musste, hat Otto (Tom Hanks) der Lebenswille endgültig verlassen. Kurzerhand beschließt er, seinem „Elend“ ein Ende zu bereiten. Doch gerade, als er sich den Strick um den Hals legt, sorgt eine neue Nachbarsfamilie für Unruhe – und zwar direkt vor Ottos Haus. Das kann der mürrische Griesgram natürlich nicht auf sich sitzen lassen, immerhin achtet er penibel darauf, dass in der Siedlung alle Regeln eingehalten werden…

Wer „Ein Mann namens Ove“ gesehen und den Hauptcharakter für seine ehrlich-ruppige Art lieben gelernt hat, wird von „Ein Mann namens Otto“ zwar nicht enttäuscht sein, muss sich allerdings mit einer reduzierten Unfreundlichkeit zufriedengeben. Tom Hanks‘ Otto ist zwar nicht der Traum eines Nachbarn, kommt meiner Meinung nach aber deutlich harmloser daher als Rolf Lassgårds Ove.

Die schwedische Erstverfilmung wirkte auf mich deutlich rauer, düsterer und fieser, denn das Werk von Hannes Holm brach sowohl mit Political Correctness als auch gesellschaftlichen Normen. Dadurch entwickelte Hauptfigur Ove eine ganz besonders unbehagliche Aura, die Otto nur im Ansatz zeigt. Die finstere Kluft, die Ove von seinem Lebenswillen trennt, fühlte sich für mich sehr viel größer und tiefer an als die von Otto.

Das könnte natürlich darin begründet sein, dass dem Publikum in „Ein Mann namens Ove“ deutlich mehr tragische Details aus Oves Vergangenheit präsentiert werden, die seinen Schmerz bis in den Kinosaal beziehungsweise das Wohnzimmer transportiert haben – man denke allein an den Tod seines Vaters, den er mit ansehen musste, oder den Brand, der sein Haus zerstörte.

Diesen kleinen Funken Feindseligkeit dem Schicksal gegenüber habe ich bei Otto vermisst, doch das macht die Neuverfilmung keinesfalls schlechter. Es lässt Otto sogar auf eine Art nahbarer erscheinen, weil er bereits zu Beginn hin und wieder Herz zeigt. Gleichzeitig sorgt der Film für Abwechslung bei jenen Zuschauer*innen, die bereits mit Oves Geschichte vertraut sind; immerhin zeigt sich Groll in jedem Menschen anders.

Zusammenfassend kann  „Ein Mann namens Otto“ also wärmstens empfohlen werden, sofern ihr auf der Suche nach einer Tragikomödie seid, die Schmerz und Herzlichkeit verbindet, dabei aber nicht über die Stränge schlägt.

Im Vergleich zum schwedischen Original ist die amerikanische Adaption „Ein Mann namens Otto“ moderner, politisch korrekter, weniger derb und gleichzeitig etwas weniger subtil. Otto wirkt im Gegensatz zu seinem Vorgänger Ove etwas weniger grummelig, was vielleicht auch an Hauptdarsteller Tom Hanks liegt, der trotzdem irgendwie sympathisch wirkt, auch wenn er versucht, es nicht zu sein. Dieser Mann namens Otto hat weniger Ecken und Kanten und die Handlung des Remakes wirkt geschliffener und polierter – man bleibt nicht so hängen wie beim schwedischen Original.

Auch wenn das Remake gegenüber dem Original etwas an Komik und Tragik verliert, kann es trotzdem mit großen Emotionen glänzen und ist dennoch anrührend. Ein charmanter Einfall der Neuverfilmung ist außerdem, den jungen Otto in Rückblenden durch Tom Hanks‘ Sohn Truman Hanks darzustellen. Alles in allem ist „Ein Mann namens Otto“ auf jeden Fall sehenswert. Wer das Original kennt und neugierig ist, wird jedenfalls nicht enttäuscht werden. Für alle, die die schwedische Version nicht kennen, aber Lust auf eine rührende Tragikomödie mit Tom Hanks haben, ist „Ein Mann namens Otto“ eine klare Empfehlung.

(aus „kino.de“)

 


Details:

Mit: Tom Hanks, Manuel Garcia-Rulfo, Mariana Treviño, Cameron Britton, Rachel Keller
Regie:  Marc Forster
Genre: Tragikomödie
Länge: 127 Min.
Alterszulassung: Ab 10 Jahre
Land: USA
Erscheinungsjahr: 2023


Spielzeit:

Sonntag,          26. März          18.15 Uhr  (Saal 2)