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LUCKY

Inhalt

In „Lucky“ spielt der 2017 verstorbene Harry Dean Stanton seine letzte große Rolle.

Ein Drama mit lakonischem Humor um einen 90-jährigen Eigenbrötler.

Lucky hat die 90 bereits hinter sich. Und doch erfreut sich der dürre Mann mit dem hageren Gesicht bester Gesundheit – obwohl er eine Packung Zigaretten am Tag raucht. Aus tiefster Überzeugung glaubt er nicht an Gott und hat immer einen provokanten Spruch für seine Mitmenschen auf den Lippen, die ihm indifferenter nicht sein könnten. Zumindest tut er so, wenn er zu Fuß seine tägliche Tour durch die kleine Gemeinde im Wüsten-Nirgendwo zurücklegt, in der er lebt. Aber natürlich mag er all die Menschen, die er täglich trifft. Und alle Menschen mögen ihn, den schrulligen Eigenbrötler und Freigeist. Es ist ein Leben voller lieb gewonnener Gewohnheiten, das Lucky führt – weiterhin allein und ohne jede Hilfe in seiner bescheidenen Hütte am Rande der Kleinstadt, worauf er stolz ist. »Es besteht ein Unterschied zwischen allein sein und einsam sein«, pflegt er zu sagen. Jeden Morgen steht er zur selben Zeit auf, zündet sich eine Zigarette an, schaltet das Radio mit mexikanischer Mariachimusik an, wäscht sich, rasiert sich, macht seine Yoga-Übungen, trinkt den einen am Vortag vorbereiteten Eiskaffee, bereitet den nächsten vor und stellt ihn in den Kühlschrank, zieht sich an, setzt seinen Hut auf und geht los. Der erste Weg führt ihn in das Café, wo er sich immer denselben verbalen Schlagabtausch mit Besitzer Joe liefert, bevor er seinen Kaffee mit viel Milch und noch mehr Zucker trinkt und ein Kreuzworträtsel löst. Weiter geht es in den Supermarkt, wo er mit der Besitzerin Bibi eine Runde plaudert. Wieder zuhause, pflegt Lucky ohne Ton – das Geschrei nervt ihn – Gameshows laufen zu lassen und philosophische Gespräche mit einem Unbekannten am anderen Ende der Leitung seines roten Telefons zu führen. Es sind Gespräche, die er am Abend in der Bar bei einer Bloody Mary fortführt. Hier trifft er seinen Freund Howard, der verzweifelt seine hundertjährige Schildkröte Präsident Roosevelt sucht, die durch ein geöffnetes Gartentor entwischt ist. Barkeeperin Elaine hält die Leute mit starken Sprüchen bei Laune – und mit ihrem liebevoll-respektlosen Geplänkel mit ihrem langjährigen Lebensgefährten Paulie. Am nächsten Tag geht die Routine von vorne los. Doch heute ist etwas anders. Während Lucky seinen Eiskaffee trinkt, kippt er auf einmal um. Kurz darauf kann er wieder aufstehen. Aber der alte Mann ist besorgt. Ein Besuch bei seinem Arzt Dr. Kneedler bringt keine Erkenntnisse. Beneidenswert kerngesund sei er, sagt der Doktor, er könne noch tausend Tests machen, aber letztlich käme sicher immer dasselbe raus: »Sie sind alt und werden jeden Tag älter!« Mehr nicht. Er weist Lucky allerdings darauf hin, dass ein Körper nicht ewig leben kann. Er müsse sich darauf vorbereiten, dass seine Tage aller Voraussicht nach gezählt seien. Auf einmal fällt es Lucky schwer, seine lieb gewonnenen Rituale aufrechtzuerhalten.

Ein 90-Jähriger erkennt plötzlich, dass er nicht ewig leben wird. Das ist zwar keine große Erkenntnis, LUCKY ist dennoch gespickt mit kleineren Lebensweisheiten. Vor allem dank der ausdrucksstarken Figuren ist das Drama ein echter Gewinn: Hier verschmelzen skurriler Humor und leise, rührende Momente zu einem schönen Film. – film-rezensionen.de

(aus „Moviemento“)

 


Details

Schauspieler: Harry Dean Stanton, David Lynch, Ron Livingston, Ed Begley Jr., Tom Skerritt, Beth Grant
Regie: John Carroll Lynch
Genre: Drama
Länge: 88 Min.
Alterszulassung: ab 10 Jahre
Land: USA
Erscheinungsjahr: 2018

 


Spielzeit