Preloader
Kino Katsdorf

DIE GUTEN UND DIE BESSEREN TAGE

Nach einem Autounfall verliert Suzanne das Sorgerecht für ihre Kinder. Sie hat keine andere Wahl, sie muss auf Entzug gehen, wenn sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen will. In der Klinik angekommen, trifft sie in ihrer Gruppe auf Alice und Diane, zwei Frauen mit starkem Charakter. Sport ist Teil der Therapie und Sportlehrer Denis versucht, die Frauen mit einem Ziel zu motivieren und zu vereinen: die Teilnahme an der Dünen-Rallye in der marokkanischen Wüste! Denis muss viel Geduld und pädagogisches Geschick aufbringen, um diese ungewöhnliche und wenig aussichtsreiche Mannschaft auf ihr Ziel vorzubereiten. Doch den drei Frauen steht ein großes Abenteuer und eine aufregende Reise bevor…

INHALT:

Eine herzerwärmende Reise der Hoffnung!

Das einfühlsame Drama „Die guten und die besseren Tage“ spielt in einer Entzugsklinik für Frauen. Der französische Film bietet realistische Einblicke in weiblichen Alkoholismus, ohne zu verharmlosen.

Man sieht es auf den ersten Blick: Wie Suzanne morgens – verknittert und zu spät – zur Arbeit torkelt, wie sie eben schnell noch den schlechten Atem wegsprayt, bevor sie zu Hause ihre Kinder begrüßt – die Frau hat ein Alkoholproblem. Routinemäßig greift sie zu den versteckten Vodka-Flaschen in Badezimmer- und Küchenschrank. Auf Erleichterung und Entspannung aber folgt unweigerlich der Kater – und eines Tages ein fatales Missgeschick mit dem Auto, das sie in die Entzugsklinik bringt.

Personal und Therapeuten-Team sind empathisch und freundlich zugewandt im „Haus der Hoffnung“, denn der Name der Klinik ist Programm. Kein Film also über endloses Elend, sondern über einen möglichen Weg heraus. Voraussetzung allerdings ist, sich das Problem erst einmal einzugestehen. Und so weit ist die Hauptfigur noch lange nicht. „Verleugnung“ nennt sich diese Phase, die Betreuer Denis nur allzu gut kennt. Er begrüßt eine sehr gemischte Gruppe – quer durch alle Schichten – in seinem Sport- und Technikkurs.

Denis ist einer, der tatsächlich Hoffnung in jede Einzelne hat – auch wenn es der x-te Versuch ist, vom Alkohol loszukommen. Und er ist unglaublich einfallsreich, wenn es darum geht, ein lohnendes Ziel für die Damen zu finden; eine gleichermaßen technische wie sportliche Herausforderung:

„In meinen fünf Jahren hier sind wir durch den Ärmelkanal gesegelt, haben am Triathlon in den Pyrenäen und am Radrennen in der Auvergne teilgenommen. Und dieses Jahr, dachte ich mir, legen wir die Latte noch ein bisschen höher: Wir nehmen teil an der Rallye des Dunes, ein Autorennen, an dem ausschließlich Frauen teilnehmen. Uns bleiben neun Wochen Vorbereitung.“

Wer mit dem Jeep durch die marokkanische Wüste brettern will, muss Öl und Reifen wechseln können – und natürlich nüchtern am Steuer sitzen.

In „Die guten und die besseren Tage“ wird das ernste Thema Alkoholismus unterhaltsam verpackt – ohne dass es dabei verharmlost würde. Verzweiflung und Rückfälle gehören zum Alltag der Suchtklinik – es entstehen aber auch Freundschaften. Besonders gut versteht Suzanne sich mit der quirligen Alice.

Der Film lebt vom glaubwürdigen Spiel der Schauspielerinnen, aber auch von den Erfahrungen, die Laiendarstellerinnen mit tatsächlichem Alkoholproblem eingebracht haben. Weil die Gruppentherapie-Szenen zum Teil frei improvisiert sind, wirken sie nicht gestellt. So bietet dieses Alkoholiker-Drama des französischen Regie-Duos Elsa Bennett und Hyppolyte Dard einen authentischen Einblick in den Ablauf einer Suchttherapie, mit der Wüsten-Rallye aber auch ein Stück echtes Abenteuer. Verbunden mit einer optimistischen Botschaft: Dass immer Hoffnung auf einen Neuanfang besteht.

(aus „NDR“)

 

DETAILS:

Schauspieler:  Valérie Bonneton, Michèle Laroque, Sabrina Ouazani
Regie: Elsa Bennett, Hippolyte Dard
Genre: Drama und Komödie
Dauer: 106 Min
Zulassung:  ab 12 Jahre
Land: Australien
Erscheinungsdatum: 2025

 

SPIELZEIT:

Dienstag,           30. September          18.15 Uhr  (Saal 2)