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Kino Katsdorf

MISSION IMPOSSIBLE – THE FINAL RECKONING

Jede Entscheidung, jede Mission hat zu diesem Punkt geführt. Tom Cruise schlüpft zum letzten Mal in die Rolle des Ethan Hunt, um seine Mission zu vollenden.

Die Jagd ist noch nicht vorbei: Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein Team von der legendären Impossible Mission Force (IMF) sehen sich weiterhin einer extrem mächtigen und die Welt bedrohgenden künstlichen Intelligenz, die nur die „Entität“ genannt wird, gegenüber. Dafür müssen sie das den Namen „Sewastopol“ tragende russische U-Boot finden, dem eine Schlüsselrolle in diesem brodelnden Konflikt zukommt. Doch mit diesem Ziel sind Hunt und sein Team natürlich nicht alleine: Auch Gabriel (Esai Morales), letztlich ein Handlanger der Entität, sucht fieberhaft nach der Sewastopol. Denn für ihn ist sie der Schlüssel, der sozusagen das Tor zur Hölle auf Erden öffnet, mit dem die Welt ins Chaos gestürzt werden kann. Gabriel scheint in diesem erbitterten Kampf eine Geheimwaffe in der Hinterhand zu haben, denn er und Hunt haben offenbar eine gemeinsame Vergangenheit, die den IMF-Agenten nun endgültig einholt…

INHALT:

Mit dem grandiosen achten Teil der Blockbuster-Serie um Tom Cruise geht eine Ära des körperbetonten Actionkinos zu Ende. Der Film lässt einen nach knapp drei Stunden atemlos zurück

Wie in jedem guten Actionfilm beginnt es mit einem Höhepunkt. Von dem aus steigert sich dann das Ganze über Faustkämpfe, Schießereien und andere testosteronbedingte Gewalttätigkeiten nach Stunden zu einem unfassbar spektakulären Showdown als Finale des Genres Bubenkino. Danach ist die Welt wieder einmal gerade noch an ihrem Untergang vorbeigeschrammt. Die körperlich dank diverser Tachteln, Bauchstiche oder Durchschüsse ein wenig beschädigten Helden und Heldinnen umarmen sich mannhaft, sagen Adieu und gehen ihrer Wege. Bis zum nächsten Mal! Schließlich lauert das Böse immer und überall.

Unter der Regie seines seit Operation WalküreJack Reacher und ab 2015 mit Mission: Impossible – Rogue Nation für ihn tätigen Hausregisseurs, Drehbuchautors und Mitproduzenten Christopher McQuarrie begibt sich nun zum achten und letzten Mal Hollywood-Superstar Tom Cruise auf Heldenreise. Als für den geheimen US-Geheimdienst Impossible Mission Force (IMF) nur leidlich Befehle befolgender geheimer Geheimagent Ethan Hunt hat er es mit seinem Team mit nichts Geringerem als schon wieder einer undurchführbaren Mission zu tun. Nach dem den Abschied einleitenden Dead Reckoning von 2023, in dem Tom Cruise, längst legendär, auf einem Motorrad von einer Steilwand hinuntersprang, um sich schließlich mit einem Fallschirm das Leben zu retten, folgt nun The Final Reckoning. Irgendwann steigt dir schließlich jede Haftpflichtversicherung aus, wenn sich der Star eines hunderte Millionen teuren Films ständig in Lebensgefahr begibt, um seine Actionszenen selbst zu drehen.

In der Geschichte der Reihe kletterte Tom Cruise seit 1996 schon auf rasende Hochgeschwindigkeitszüge, windige Hochhaustürme, hing ungesichert mit einer Hand von hunderte Meter hoch gelegenen Klippen oder im Gepäcknetz von Lastenhubschraubern im Himalaja. Er hetzte über Hausdächer oder riskierte bei diversen Motorradverfolgungsjagden durch urbane Overtourism-Metropolen seinen Führerschein. Alles ohne Unterstützung von angemieteten Kaskadeuren oder diversen Computerprogrammen. IMF statt CGI!!!

In The Final Reckoning also ist die Welt nach dem Cliffhanger am Ende des letzten Teils noch weiter an den Rand des Abgrunds gerutscht. Mittlerweile hat der geheime Geheimagent Ethan Hunt zwar die Haare schön, doch einige Federn gelassen. Über das letzte Vierteljahrhundert verstreut, hat er vor allem auch diverse Weggefährtinnen an den Sensenmann verloren. Nur noch seine zwei alten und technisch mindestens so wie Bastlerkönig MacGyver aus der gleichnamigen 1980er-Fernsehserie begabten Kumpels Benji Dunn und Luther Stickell sind mit an Bord. Rüstig dargestellt werden sie vom britischen Komiker Simon Pegg und dem wohl ewig als Gangsterboss Marsellus Wallace aus Quentin Tarantinos Pulp Fiction bekannten Ving Rhames. Seine liebste Freundin und Feindin Grace (Hayley Atwell) ist auch wieder mit an Bord. Sie zeigt sich noch immer von Hunts Tötungs- und Überlebenskünsten mächtig beeindruckt. Diverse Rückblicke im Film auf frühere Teile rechtfertigen Kurzauftritte diverser alter Bekannter.

Die knapp gehaltene Handlung läuft auf Folgendes hinaus: Nach einer ziemlich blutig verlaufenen Befreiung eines einst auf Ethan Hunt angesetzten männlich-weiblichen Killerduos aus dem Gefängnis im österreichischen Graz-Karlau (Tatsache!) sollen diese ihn wieder auf die Spur von Oberbösewicht Gabriel (Esai Morales) bringen, der die mittlerweile global bedrohliche KI „Entity“ einfangen und dank ihr wie schon vor zwei Jahren die Weltherrschaft erlangen will. Es geht um nichts Geringeres als die Rettung des Planeten mittels eines geheimen Geheimschlüssels. Der soll in einem gesunkenen russischen Atom-U-Boot am Rande eines Abgrunds tief in der Arktischen See liegen. In dieses muss man hineintauchen und das Türl zu einem Safe öffnen, in dem der Quellcode von „Entity“ liegt. Mit dem Code kann man bei tickender Zeituhr die wegen ihrer etwaigen Auslöschung nervöse KI aus ihrem Versteck im Internetz hervorlocken und sie flugs in ein grünlich leuchtendes fünfdimensionales Kastel einsperren, damit sie für immer eine Ruhe gibt.

Entity selbst will übrigens ganz ohne Bösewicht Gabriel die Menschheit um des lieben Friedens willen komplett vernichten, um sie zu retten. Ja, was weiß ich! Das geschieht am leichtesten mit der Übernahme sämtlicher Raketenanlagen der neun offiziellen und inoffiziellen Atommächte des Planeten. Um uns Zuschauer nicht unnötig zu überfordern, konzentriert sich der Film auf die USA und deren im Gegensatz zu ihrem Beraterstab vernunftbegabte Präsidentin. Dargestellt wird sie von Angela Bassett, die wir als CIA-Chefin aus Mission: Impossible – Fallout von 2018 kennen.

Was in diesen knapp drei Stunden wirklich zählt, sind die tatsächlich atemberaubenden Actionszenen ohne Computertricks. In denen geht es für diverse Nahtoderlebnisse von Tom Cruise mit Doppeldeckerflugzeugen in luftige Höhen und mit Taucherbrille in die eisige Tiefsee. Böse Russen kommen natürlich auch vor. Aber auch die sektenähnliche Anhängerschaft des Todeskults um „Entity“ ist nicht zu verachten.

Menschen, die ihre Fingernägel nicht zerbeißen wollen oder an einem hohen Blutdruck leiden, sollten einen Kinobesuch meiden. Dieser Blockbuster kracht mindestens ganz ordentlich.

(Christian Schachinger in „DER STANDARD“)

 

DETAILS:

Schauspieler: Tom Cruise, Hayley Atwell, Ving Rhames, Simon Pegg, Vanessa Kirby, Esai Morales, Pom Klementieff
Regie: Christopher McQuarrie
Genre: Action
Dauer: 169 Min
Zulassung:  ab 14 Jahre
Land: USA
Erscheinungsdatum: 2025

 

SPIELZEIT:

Freitag,           20. Juni              20.15 Uhr  (Saal 1)
Sonntag,         22. Juni               17.15 Uhr  (Saal 1)
Montag,          23. Juni              20.15 Uhr  (Saal 1)
Dienstag,        24. Juni             20.00 Uhr  (Saal 1)
Mittwoch,       25. Juni             15.00 Uhr  (Saal 1)