Die feine, leichte Wohlfühlkomödie dreht sich, rein äußerlich betrachtet, um das Verhältnis zwischen Müttern und Söhnen. Doch tatsächlich geht es in der Geschichte eines jungen Schriftstellers, der seine Mutter pflegt und sich – wo er doch so viel Erfahrung hat – zusätzlich um die Mütter seiner Freunde kümmern muss, um Macht und Abhängigkeit. Und natürlich geht es auch, denn schließlich sind wir in Irland, auch um die katholische Kirche und um den Glauben an Geister und Mythen. Für so viel Herz, Humor und irischen Charme gab’s beim Londoner Filmfestival den Publikumspreis.
Diese herzerwärmende und liebevolle Komödie von Darren Thornton – inspiriert vom gefeierten italienischen Film „Das Festmahl im August“ – begleitet eine ungewöhnliche Wahlfamilie, die lernt, das Leben in all seinen Facetten zu umarmen. Der Film feierte seine Weltpremiere auf dem London Film Festival 2024, wo er mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.
Edward ist Schriftsteller, Mitte Dreißig und steht endlich kurz vor seinem literarischen Durchbruch. Wenn da nicht seine Mutter wäre, mit der er zusammen wohnt und um die er sich liebevoll kümmert. Die willensstarke Dame hat einen entwaffnenden Charme – und ihre sehr eigenen Vorstellungen vom Zusammenleben mit ihrem Sohn. Und dann ist da noch Edwards Verlag, der ihn auf eine große Lesereise in die USA schicken will. Das Letzte, was er jetzt brauchen kann, sind seine besten Freunde, die spontan zu einem Pride-Urlaub nach Spanien aufbrechen und ihre Mütter kurzerhand auch noch bei ihm abladen. An einem turbulenten Wochenende muss Edward seine aufstrebende Karriere und die Betreuung von vier exzentrischen, streitlustigen und vollkommen unterschiedlichen Damen unter einen Hut bringen.
(aus „Film Casino“)
Im Mittelpunkt der Tragikomödie „Vier Mütter für Edward“ steht ein Muttersöhnchen, das seine eigene Freiheit zurückstellt, um den Alltag seiner Mutter zu erleichtern. Der Film voller leiser Tragikomik und eindrucksvoller Charaktere läuft jetzt im Kino.
Für einen Moment ist Edward Brady der glücklichste Mensch der Welt. Sein neuer Roman über eine schwule erste Liebe wird von der Kritik gefeiert! Mit Mitte 30 steht er als Schriftsteller nun endlich vor dem internationalen Durchbruch. Doch die Lesereise in die USA kann er nicht antreten – wegen Mama. Sie ist 81, seit einem Schlaganfall auf seine Hilfe angewiesen und auf ihren Sprach-Computer, mit dem sie den Sohn auf Trab hält.
Edward versorgt die alte Dame mit einer Engelsgeduld. Nur leider ist das – neben dem Schreiben – sein einziger Lebensinhalt. Und für den USA-Trip kurzzeitig ein Zimmer für sie im Seniorenheim zu buchen, bringt er einfach nicht übers sanftmütige Herz. Sein Psychotherapeut ermutigt ihn, von nun an nur noch für sich selbst zu sorgen.
Bevor er damit anfangen kann, parken drei schwule Freunde kurzerhand noch ihre eigenen, pflegeintensiven Mütter bei ihm und entfliehen zur „Maspalomas Pride“ nach Gran Canaria. Womit sich der Titel „Vier Mütter für Edward“ erklärt und eine absurde Komödie beginnt. Denn die Damen bekriegen sich gegenseitig und stellen Ansprüche wie im Fünf-Sterne-Hotel, während für Edward nur noch ein Schlafplatz im Auto bleibt.
Der irische Regisseur Darren Thornton hat das Drehbuch mit seinem Bruder Colin geschrieben – als humor- und liebevolle Hommage an ihre eigene verstorbene Mutter, die auch nur noch mittels Computer kommunizieren konnte. Zu ihr gesellen sie drei alte Ladys mit höchst individuellen Schrullen. Schon zum Frühstück braucht jede ihre Extra-Wurst: Cornflakes die eine, Omelette die andere, Scones die dritte.
Für laute Lacher ist der Grundton in „Vier Mütter für Edward“ zu verhalten. Über die Tragikomik irischer Art muss man eher leise schmunzeln. Die rührende Fürsorglichkeit Edwards bei gleichzeitiger Selbstvernachlässigung hat ja etwas Bedauerliches. Wieder und wieder schafft er es nicht, der Mutter seine Reisepläne zu beichten.
Die alten Damen aber wachsen bald zu einer Wahlfamilie zusammen, tauschen sich über die Unbill des Alters und das Coming Out ihrer Söhne aus. Und bemuttern Edward gleich vierfach. Für alle, die die irisch-melancholische Melodie einer Story lieben, ist „Vier Mütter für Edward“ eine gute Wahl.
(aus „NDR“)
Schauspieler: Mit James McArdle, Fionnula Flanagan, Paddy Glynn
Regie: Darren Thornton
Genre: Komödie, Drama aus Irland
Dauer: 89 Min
Zulassung: ab 6 Jahre
Land: Irland
Erscheinungsdatum: 2025
Freitag, 18. Juli 20.00 Uhr (Saal 1)
Samstag, 19. Juli 20.00 Uhr (Saal 1)
Sonntag, 20. Juli 20.15 Uhr (Saal 1)
Montag, 21. Juli 20.15 Uhr (Saal 2)
Dienstag, 22. Juli 18.00 Uhr (Saal 1)