Ein intimes und spannendes Porträt, das einen Tag nach dem Geburtstag des Stars/Sängers herauskommt, erzählt mit Zuccheros Worten und denen von Kollegen und Freunden wie U2-Leadsänger Bono, Sting, Brian May, Paul Young, Luciano Pavarotti, Andrea Bocelli, Salmo, Roberto Baggio, Jack Savoretti, Don Was, Randy Jackson uvm. Im Sommer 2024 geht Zucchero wieder auf Welt-Tournee, auch in Deutschland.
Das Leben von ZUCCHERO Sugar Fornaciari ist eine Explosion von Widersprüchen: er füllt riesige Stadien, tritt gemeinsam mit den Topstars der Musikwelt auf, aber erlebt auch die Mühsal und Härte des emilianischen Landlebens in den 1950er und 1960er Jahren in Italien. Doch gerade aus solchen Widersprüchen entstehen die schönsten Geschichten. Geschichten wie die seine.
Der Film ist eine musikalische und mit vielen privaten Details gefüllte Reise in die Seele des italienischen Meisters des Blues, Souls und Rock’n Rolls: ZUCCHERO. Das Porträt eines Ausnahmekünstlers, das auch dank der Bilder aus Zuccheros Privatarchiv und von der “World Wild Tour”, seiner letzten triumphalen Welttournee, weit über das Biopic eines erfolgreichen Musikers hinaus geht. So ergründet der Film auch die Zweifel und Zerbrechlichkeiten des Menschen Zucchero. Ein Mann, der sich nicht immer in der Lage sieht, den Teufel in sich zu bekämpfen und sich stattdessen entschieden hat, sich mit ihm zu vergnügen.
Wer die berühmte italienische Reibestimme hört, weiß meist sofort: Das ist Zucchero. Ähnliches sagt auch Sting über seinen Freund und Kollegen, weist es als Qualität aus, die nur die ganz Großen haben, nämlich unverkennbar und einzigartig zu sein. Und das ist Zucchero und seine Musik fraglos.
Doch nicht nur Sting darf über den Italiener sprechen: Zucchero — Sugar Fornaciari ist ein internationaler Star-Auflauf schlechthin. Wie es scheint, sind alle Größen der Pop- und Rockmusik mit Zucchero befreundet und/oder haben bereits mit ihm musiziert: Eben Sting, Bono, Peter Gabriel, Brian May, Eric Clapton, Paul Young und viele mehr erzählen in Interviews von ihren Treffen mit Zucchero, dem Kennenlernen, ihrer Freundschaft und gemeinsamen musikalischen Erlebnissen.
Besonders beeindruckend wird das Ganze, wenn der Meister selbst fast beiläufig erzählt, dass am Anfang seiner Karriere nach einem Konzert plötzlich Clapton vor seiner Tür stand und ihn, Zucchero (und Band), für seine Tournee als Vorband wollte. Oder wie ihn Brian May von Queen angerufen habe, der die Musik zufällig in einem Restaurant gehört hatte und unbedingt mit dem Italiener zusammenarbeiten wollte.
Mehrere Interviewte erzählen, wie „normal“, wie bodenständig Zucchero trotz des Erfolgs geblieben sei, dass er privat immer noch derselbe, bescheidene Mann wäre wie früher. Dass er nie „abhob“, mag auch mit seiner Herkunft zu tun haben: Aufgewachsen in der armen italienischen Emilia Romagna auf dem Land, wo es wenig gab, vor allem wenig Perspektive. So war der Erfolg alles andere als vorgezeichnet.
Doch recht früh war ihm klar, dass die Musik seine Passion ist, er verliebte sich in den amerikanischen Blues und trat im Teenager-Alter erstmals in einer Band auf. Den Künstlernamen „Zucchero“ übernahm er aus seiner Schulzeit, als Lehrer ihn, weil er so schüchtern und „süß“ gewesen sei, mit dem italienischen Wort für Zucker benannten.
Doch der Erfolg wurde ihm nicht geschenkt, denn „mit diesem Gesicht, mit dieser Stimme“ hatte er es gerade Anfang der 1980er schwer, wie Zucchero selbst sagt. Mehrfach trat er beim berühmten Musikfestival in San Remo auf, einmal wurde er Vor-Vorletzter, einmal Vorletzter. Erst durch glückliche Fügungen und Kontakte kam es zu einem Trip nach New Orleans, zu einem ersten Album und dann mit Rispetto 1986 zum Durchbruch — in Italien, dann weltweit. Der unscheinbare Junge aus der Emilia Romagna brachte es zu Weltruhm, brachte den Blues nach Italien und italienische Rockmusik in die Welt.
Zucchero — Sugar Fornaciari zeichnet diese absolut nicht erwartbare Weltkarriere nach, über Interviews mit Zucchero selbst, Interviews mit Weggefährten und den oben genannten Musik-Ikonen, Aufnahmen aus dem Studio und von Konzerten. Der Protagonist ist dabei immer ungemein sympathisch, authentisch, greifbar, obwohl er etwas geschafft hat, das kaum anderen europäischen MusikerInnen beschieden war: internationaler Erfolg und Anerkennung über alle Musikgenres hinweg. Und das, obwohl er fast immer in seiner Muttersprache Italienisch singt.
Den RegisseurInnen Valentina Zanella und Giangiacomo De Stefano gelingt mit ihrem Film das Kunststück, sowohl Fans der Künstlers zu erreichen, die viele, neue Einblicke bekommen, aber auch jene, die mit Zucchero bisher wenig zu tun hatten und hcöhstens vielleicht den einen oder anderen Song kennen. Zucchero — Sugar Fornaciari ist ein intimes Film-Porträt einer spannenden Künstler-Persönlichkeit geworden, zugleich aber leicht zugänglich — wie Zuccheros Musik selbst, die das Publikum über die Emotion und mit viel Herz erreicht.
(aus „Kino-Zeit“)
Schauspieler:
Regie: Giangiacomo De Stefano, Valentina Zanella
Genre: Dokumentation
Dauer: 100 Min
Zulassung: ab 6 Jahre
Land: Italien
Erscheinungsdatum: 2024
Freitag, 18. Juli 21.15 Uhr (Film-Open-Air)